ULRICH SOEDER

Ich begleite persönliche und organisatorische Entwicklungsprozesse. Verbinden wir uns durch gute Gespräche mit anderen, dann können Zusammenarbeit, Kreativität und Innovation Fahrt aufnehmen und wesentliche Bewegungen in Gang setzen. Ziele der Entwicklung sind auf der individueller Ebene die Stärkung der Selbstführung und auf der organisatorischen Ebene die Förderung der gewünschten Organisationskultur.

1963 wurde ich in Freiburg im Breisgau geboren. Ich besuchte das Deutsch-Französische Gymnasium und legte 1982 ein zweisprachiges Abitur ab. Danach studierte ich zunächst Geophysik in Karlsruhe, wechselte aber nach der Unterbrechung durch den Zivildienst zur Psychologie nach Heidelberg. Das Interesse an Menschen und ihrer Entwicklung schälte sich langsam heraus. Neben dem Studium begann ich eine Ausbildung in Gesprächsführung und später in körperorientierter Psychotherapie (Hakomi), um die ausschließlich theoretische universitäre Ausbildung durch konkrete praktische Erfahrungen zu ergänzen. Ich arbeitete in den Semesterferien im Deutschen Krebsforschungszentrum als Fotojournalist. Erfolgreiche Gesprächsführung zeigte sich dabei unmittelbar in ausdrucksstarken Portraits und Reportagen.

Nach dem Abschluss als Diplompsychologe siedelte ich nach Dresden um und sammelte ab 1996 Erfahrung in der psychologischen Forschung. Die Planung, Durchführung, Auswertung und Berichterstattung für mehrere komplexe Studien machten mich mit Stärken und Schwächen wissenschaftlicher Arbeit vertraut – und wie man ohne formellen Status größere Gruppen von Menschen koordiniert und führt. Eine Stärke wissenschaftlicher Arbeit liegt in der Verwendung präzise definierter Begriffe und der Genauigkeit der Arbeit. Eine Schwäche zeigt sich, wenn die präzisen Begriffe am Leben und Erleben vorbei gehen und wenn als Realität nur das objektiv Messbare angesehen wird.

Diese Begrenzung wurde mir zu eng, und ich begann ab 2002 ein neues und selbstständiges Betätigungsfeld aufzubauen: Beratung und Prozessbegleitung. Ich arbeitete zunächst in eigener Praxis mit Einzelpersonen und Paaren. Dabei war es mir wichtig, Menschen in ihrer Ganzheit zu würdigen. So nannte ich meine Unternehmung „Integral Development“. Ich wollte Menschen in ihrer Fähigkeit zur Selbstführung stärken und dabei auf eine Balance zwischen Herausforderung und Unterstützung achten. Ein wichtiges Element ist bis heute die Kultivierung der Achtsamkeit: die Fähigkeit, sich auf sich selbst zu besinnen und das eigene Erleben zu erkunden.

In Dresden lernte ich 2000 meine spätere Frau und Mutter meiner zwei Kinder kennen.

Ich nahm in dieser Zeit auch das Fotografieren wieder auf und beschäftigte mich unter anderem mit abstrakter Naturfotografie. Ich konnte meine Bilder in zahlreichen Ausstellungen zeigen. Auf dem evangelischen Kirchentag 2005 in Hannover habe ich die Themenhalle Spiritualität künstlerisch gestaltet.

Später habe ich mich zunehmend dafür interessiert, wie man effektiv mit größeren Gruppen arbeitet und Systeme dafür gewinnt, sich verändern zu wollen. Ich lernte, mit der World Café Methode gute Gespräche in großen Gruppen (teilweise mehr als 100 Personen) zu führen und in kurzer Zeit sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Kraftvolle Fragen führen zu guten Gesprächen – in der Vorbereitung kommt es daher wesentlich darauf an, die richtigen Fragen zu entwickeln.

Von 2008 bis 2014 habe ich als freier Mitarbeiter europaweit für eine amerikanische Beratungsfirma mit großen internationalen Kunden gearbeitet, die sich mit der Gestaltung und Veränderung von Organisationskulturen beschäftigte. Ein wichtiger Teil der Arbeit bestand zunächst darin, in den Unternehmen eine gemeinsame Sprache zu etablieren, die es erlaubt, die gewünschten Veränderungen in der Art der Zusammenarbeit zu beschreiben. Erst dann können Veränderungen gemeinsamen reflektiert und bei Erfolg gefeiert werden. In dieser Arbeit ergänzten sich die Einzelarbeit (Führungskräftecoaching) und die Arbeit in größeren Gruppen (Führungskräfteentwicklung).

Von 2013 bis 2016 habe ich als Senior Consultant für eine deutsche Beratungsfirma gearbeitet und gemeinsam mit Kunden Maßnahmen zur Organisationsentwicklung konzipiert und diese in der Umsetzung begleitet.

2016 geriet ich nach der Trennung von meiner Familie in eine tiefe persönliche Krise. In dieser Zeit habe ich mich hauptsächlich um mich selbst gekümmert, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich habe Prozessbegleitung von der empfangenden Seite erfahren – manchmal als Belastung, manchmal als Bereicherung.

Seit 2018 arbeite ich mit Christian Arnold zusammen. In freier Mitarbeit bin ich an der Entwicklung und Anwendung des Unternehmenskompass beteiligt.